Villa Wegener






Der Privatbaumeister, Baustoffhändler und -fabrikant Karl Wegener erstellte sich dieses Bauwerk als eigenes Domizil in den Jahren 1903 – 1904. Als vermögender Mann seiner Zeit konnte er sich mit Weitsicht diese bevorzugte Wohngegend, die damals noch vor den Toren der Stadt lag, leisten. Die Spuren seiner, die Stadt Fulda prägenden, Arbeit sind heute noch zum größten Teil vorhanden und bestimmen auch das Bild des Frauenberges entscheidend mit. Alleine am Frauenberg stehen noch heute fünf seiner prachtvollen Villen.



Seine Residenz war zur damaligen Zeit als Einfamilienhaus genutzt, ließ sich aber in späteren Zeiten ohne großen Aufwand in drei separate großzügige Wohnetagen trennen. Die weit in die Zukunft blickende Planung und Ausführung von Wegener ist daran gut zu erkennen. Das heutige Treppenhaus diente in früheren Zeiten nur der Familie und dem Personal um die verschiedenen Etagen zu erreichen. Gäste hingegen sahen nur den prachtvollen Haupteingang, der den Zugang zur unteren Etage, der früheren Wohnebene, bildete.




 



Es handelt sich hierbei um eine Villa in prominenter Hanglage, errichtet über einem verspielten, differenziertem Grundriß. Dreigeschossig mit Kniestock und gaupenbestücktem Walmdach mit Belvedere. Nach Osten hat es einen dreigeschossigen turmartigen Vorbau mit Helm, westlich Risalite mit Krüppelwalmdächer, Traufzone, Giebel und die inzwischen geschlossene Südveranda in Zierfachwerk. Um die Fenster ist colorierte Jugendstilornamentik angebracht.

Die Villa Wegener ist eine von zehn freistehenden Gründerzeitvillen, die dem Frauenberg einen besonderen Character verleihen.






Ansicht der Südseite mit historischem Turm




Das Erdgeschoß in leichter Hanglage teilt sich auf in drei Kelleräume, einem Heizungskeller mit benachbarten Heizöllager, einer Hausbar mit Tanzraum, einer geräumigen Naßzelle mit Dusche und WC, den Arkaden, einer Waschküche, Vorräumen und Kellergang.







Im Hochpaterre, der früheren Wohnetage, befanden sich die Salons, Veranda, Toilette und die Küche. Im heutigen Zustand teilen sich diese Etage sechs Zimmer, Bad, Küche mit Speisekammer, Vorraum, Halle und Flur.



In der ersten Etage waren die Schlafräume der Wegeners, Bad, Toilette und ein Balkon. Heutzutage besteht diese Etage aus sechs Zimmern, Bad, Küche mit Speisekammer, Wohnhalle, Balkon und vier unterschiedlich großen Fluren. Die Decken sind zur wirtschafticheren Beheizung etwas abgehängt. Eine kleine Marmortreppe führt von der Wohnhalle auf den großen Balkon mit Südseite.


In der zweite Etage wohnte früher das Personal. Dort befinden sich ein abgeschlossenes Studio mit Kammer und Dusche /WC und eine großzügig geschnittene Wohnung mit zwei Schlafzimmern, Wohnraum, Turmzimmer, Küche, Bad und Flur. Ein zentraler Kachelofen, der in drei Räume direkt abstrahlt, versorgte in früheren Zeiten die gesamte Wohnung mit Wärme. Ein neues offenes Fachwerk dient als Raumteiler zwischen Ess- und Wohnzimmer.




Das über vier Meter hohe Dachgeschoß wird nur als "Abstellkammer" genutzt, würde aber durch seine Firsthöhe auch noch einer weiteren Wohnung Platz bieten, ohne auf einen Dachboden ganz verzichten zu müssen.


Die Wohnflächen betragen ca. 190 qm im Erdgeschoß, ca. 175 qm in der ersten Etage und ca. 150 qm im zweiten Obergeschoß. Das Gebäude hat zwei Haupteingänge, wobei der großzügigere mit der Freitreppe nur die untere Etage mit den ehemaligen Salons erschließt. Das Studio im zweiten Obergeschoß sind zur Zeit noch vermietet, das erste und zweite Obergeschoß sind in Eigennutzung bewohnt.

Der Immobilien-Kompass der Zeitschrift beurteilt den Frauenberg :

"Nach Einschätzung der Fuldaer Makler ist der Frauenberg zwischen dem Dom und dem Franziskanerkloster das begehrteste und teuerste Wohnviertel Fuldas."

"Freistehende Häuser werden bis heute nur selten angeboten....."

Die ganze Beurteilung der Wohnlage Fulda - Frauenberg können Sie im Immobilien-Kompass der Zeitschrift nachlesen.

Eine Wertermittlung des Anwesens durch einen Bausachverständigen liegt vor und kann bei ernsthaftem Kaufinteresse eingesehen werden.



Die Grundstücksgröße beträgt insgesamt 1.256 qm und besteht aus einem parkähnlichen Garten mit altem Turm und Springbrunnen, dem Wohnhaus und drei angebauten Garagen.


Auf dem Bild rechts sieht man hinter der Brunnenfontaine den alten historischen Turm. Er diente zu Wegeners Zeiten als schattiges Plätzchen zum nachmittäglichen Kaffee. Beschattet wird der Turm durch einen gewaltigen Walnußbaum.







Die Villa Wegener befindet sich in Fulda. Die Stadt zeichnet sich durch zentralste Lage in Deutschland aus. Nach Frankfurt, Würzburg und Kassel beträgt die Entfernung auf den Autobahnen A 66 bzw. A 7 jeweils ca. 100 Kilometer. Fulda hat ca. 60.000 Einwohner und ist bekannt durch seinen früheren Oberbürgermeister Dr. Alfred Dregger und dem alten Barockdom. Im Dom befindet sich die letzte Ruhestätte des Hl. Bonifatius, dem Stadtheiligen von Fulda.






Blick vom Belvedere über Fulda


Die Innenstadt von Fulda ist geprägt durch seinen historischen Stadtkern mit einer großer Anzahl von Fachwerkhäusern, Klöster und dem einzigartigen Barockviertel mit Stadtschloß und großem Schloßgarten. Teile der alten Stadtmauer und deren Türme sind noch erhalten.


Aber auch Industrie und das Transportwesen ist in Fulda dank seiner zentralen Lage in Deutschland stark vertreten. Die bekanntesten Namen sind zum Beispiel Fulda Reifen, Valentin Mehler A.G., Dura, Hochstift sowie Stabernack. Auch die Städtischen Kliniken Fulda sind weit über Hessens Grenzen bekannt.


In unmittelbarer Nähe von Fulda befinden sich als Naherholungsgebiete der Naturpark Rhön mit der berühmten Wasserkuppe - der Wiege des Segelflugsports - und der Vogelsberg.


Innerhalb Fuldas befindet sich die Villa Wegener in exponiertester Lage, dem Frauenberg. In der Denkmaltopographie der Bundesrepublik Deutschland wird diese wie folgt beschrieben:


"Die städtebauliche Wirksamkeit besonders des südwestlichen Teiles der Gesamtanlage wird in der Fernsicht von Westen deutlich, die den baulichen Zusammenhang von Klosteranlage und den unter ihr am Hang sich gruppierenden Villen anschaulich macht. An der Erhaltung der großräumigen, für die Jahrhundertwende typischen, in Fulda jedoch einmaligen Gesamtanlage, die sowohl das südliche Villenviertel als auch die parkartig angelegten Bereiche Frauenberg und Kalvarienberg mit ihren religionsgeschichtlich bedeutenden Kulturdenkmälern umfaßt, besteht ein öffentliches Interesse."


Diese Wertschätzung seitens der Denkmalbehörde wird dem Stadtviertel mit jedem seiner Villen und Häuser gerecht und spiegelt die Schönheit im Ganzen und im Detail seiner einzelnen Bauwerke wieder. Eine weitere Beschreibung ist daher entbehrlich und die Einzigartigkeit des Ensembles ist nur durch Augenschein gebührend zu würdigen.


Die Villa Wegener selbst wurde in den Jahren 1903 und 1904 als drittes Haus in der oberen Niesigerstraße errichtet und am 27. April 1904 von Karl Wegener und seiner Familie bezogen. Außer der Villa Wegener befanden sich damals nur das große Parkhotel und die Villa Reinhardt in dieser Gegend. Der obere Frauenberg war zu dieser Zeit noch nicht vollständig erschlossen.


Der damals 58-jährige Wegener blieb dann nur noch weitere neun Jahre in Fulda bis er sich am 08. Januar 1915 "auf Reisen" bei der Stadtverwaltung Fulda abgemeldet hatte.


In späteren Zeiten wurde die Villa von Fabrikdirektor Hasenclever und danach Justizrat Dr. Pfeiffer bewohnt. Ab den dreißiger Jahren wurde das Haus in voneinander getrennte Wohneinheiten aufgeteilt und von mehreren Mietparteien gleichzeitig genutzt. In dieser Zeit wurde die Niesigerstraße in Rudolf Jordan Straße umbenannt. Nach dem Krieg erhielt sie dann den Namen Gerloser Weg. Im Jahre 1962 ging das Anwesen dann in unseren Familienbesitz über. Nach aufwändigen Renovierungsarbeiten und Rückbauarbeiten wurde auch die Außenanlage wieder dem ursprünglichen Bild angeglichen.







Die Villa Wegener im Jahre 1906